Taiwan Anreise
Flughäfen: Es gibt zwei internationale Flughäfen in Taiwan in Taipeh – Taiwan Taoyuan International Airport (TPE) – und Kaohsiung – Kaohsiung International Airport (KHH).
Einreise: Für die Einreise nach Taiwan müsst ihr vor dem Abflug ein Einreiseformular ausfüllen. Die Immigration in Taipeh verlief bei uns relativ schnell und ohne Probleme.
Sim-Karte: Chunghwa ist der größte und beste Netzwerkanbieter in Taiwan. Für 30 Tage unlimited Internet haben wir circa 30€ gezahlt. Ihr könnt zwischen einer eSim oder physische Sim auswählen. Wie häufig üblich, müsst ihr auch hier um eine Sim-Karte zu erhalten, euren Reisepass vorzeigen. Bezahlen konnten wir mit unserer Kreditkarte.
Geld abheben: Am Flughafen könnt ihr auch direkt Bargeld abheben.
Vom TPE nach Taipeh: Mit der MRT seid ihr innerhalb von 36 bis 50 Minuten am Hauptbahnhof in Taipeh, je nach dem ob ihr den Express oder Commuter Zug erwischt. Hierfür könnt ihr entweder eine Einzelfahrt oder direkt die EasyCard (mehr zur EasyCard im Abschnitt Transport) kaufen. Die Fahrt kostet 150 TWD.
Transport
Am einfachsten kommt ihr mit dem Zug und Bus durch das Land. Hierfür bietet es sich an eine EasyCard zu kaufen.
Reisen mit dem Zug: Bahnfahren in Taiwan ist nicht nur praktisch, sondern auch erstaunlich komfortabel. Es gibt drei Hauptsysteme: den High Speed Rail (HSR) entlang der Westküste, die Taiwan Railways Administration (TRA) mit einem landesweiten Netz, und die Metro-Systeme in Städten wie Taipeh, Kaohsiung oder Taichung.
- Für den HSR ist eine Reservierung zwar nicht zwingend, aber empfehlenswert – vor allem für Sitzplätze. Gekauft wird das Ticket online, am Automaten oder Schalter. Die EasyCard kann hier nicht verwendet werden, es sei denn für bestimmte Nahverkehrsverbindungen in Kombi mit der Metro.
- Bei den TRA-Zügen ist es gemischt: für langsame Züge (Local Trains) reicht die EasyCard völlig aus, einfach einsteigen und beim Verlassen auschecken. Für schnellere Express-Züge braucht man dagegen ein reserviertes Ticket, da hier alle Sitzplätze im Voraus vergeben sind und die EasyCard gilt hier nicht.
- Die Metro in Taipeh und anderen Städten ist wiederum komplett EasyCard-kompatibel und ideal für spontane Fahrten in der Stadt.
Reisen mit dem Bus: Auch das Busfahren in Taiwan ist super einfach – besonders mit der EasyCard. In Städten und auch in ländlicheren Gegenden, etwa rund um Sehenswürdigkeiten wie den Alishan, Sun Moon Lake oder Jiufen, fahren regelmäßig lokale Busse, die sich problemlos mit der EasyCard nutzen lassen. Einfach beim Ein- und Aussteigen die Karte scannen.
Unsere Taiwan Route
Während unserer dreiwöchigen Reise haben wir alle wichtigen und beeindruckende Orte des Landes gesehen und können unsere Route auch so weiterempfehlen. Die Route kann in beide Richtungen gemacht werden, wir wollten damals zu Silvester am Sonne-Mond-See sein und haben daher zuerst die Westküste bereist.
- Taipeh: 2 Nächte
- Taichung: 1-2 Nächte
- Sonne-Mond-See: 2 Nächte
- Chiayi und Alishan: 2 Nächte
- Tainan: 1-2 Nächte
- Kaohsiung: 2 Nächte
- Kenting: 2 Nächte
- Hualien: 2 Nächte
- Jiufen: 1 Nacht
- Taipeh: 3 Nächte
Für alle die etwas mehr Zeit haben, empfehlen wir euch am Ende noch ein paar weitere Highlights, die uns von Einheimischen oder anderen Reisenden empfohlen wurden.
Taipeh - Tag 1 bis 4
Taipeh ist die Hauptstadt von Taiwan und auch die größte Stadt im Land. Highlights sind:
- Chiang-Kai-Shek-Gedächtnishalle: Ein geschichtlich wichtiger Ort, indem sich auch ein kostenloses Museum befindet. Nebenan befindet sich das nationale Konzerthaus und das Theater, sowie der Liberty Square Arch.
- Taipei 101: einstmals das höchste Gebäude der Welt mit 101 Stockwerken, dennoch immer noch das höchste Gebäude in Taiwan. Unten kann man in diversen Läden shoppen oder essen, und oben kann man in Restaurants oder Cafés mit atemberaubendem Ausblick verweilen.
- Ximending: sehr bekannt für seine Lebhaftigkeit – überall gibt es Läden, Restaurants und Street-Food. Bei Nacht hat es an den Hausfassaden geleuchtet und geblinkt, und die Straßen füllen sich mit dem Ximen Nachtmarkt.
- Nationales Palastmuseum: einer der weltweit größten Sammlungen von chinesischer Kunst und chinesischer Artefakte. Eintritt: 10€pP + optional 5€ für einen Audioguide.
- Elephant Mountain: perfekter Hike und Aussichtsplattform für einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, besonders zum Sonnenuntergang und im Dunkeln zu empfehlen.
Mit der ‚Express Local Train‘ geht es 1 1/2 Stunden weiter nach Taichung.
Taichung - Tag 5 und 6
Taichung begeistert mit einer charmanten Mischung aus Natur, Design und urbaner Coolness. Ein besonders schöner Spaziergang führt entlang des Liuchuan Riverside Walk, einem malerisch angelegten Flussufer mit viel Grün und kleinen Brücken. Von dort gelangt man direkt zum Calligraphy Greenway, einem kunstvoll gestalteten Grünstreifen, der sich bis zum Naturkundemuseum zieht und zum Flanieren einlädt. In der Nähe wartet der Shen Ji Markt, wo sich kleine Designerläden aneinanderreihen und bunte, leuchtende Lampions für eine besondere Atmosphäre sorgen. Den perfekten Ausklang findet man im Rooftop Café REC Coffee – hoch oben im 26. Stock eines Wohn- und Bürogebäudes genießt man hier nicht nur exzellenten Kaffee, sondern auch einen atemberaubenden Blick über die Stadt.
Falls ihr nicht viel Zeit habt, dann könnt ihr auch nur eine Nacht in Taichung verbringen.
Von Taichung geht es mit dem Bus zwei Stunden weiter nach Shuishe am Sonne-Mond-See.
Sonne-Mond-See - Tag 7 und 8
Der Sonne-Mond-See ist für die Taiwanese ein beliebter Ort für die Flitterwochen und Fahrradtouren einmal rund um den See. Die zwei großen Städte sind Shuishe und Ita Thao. Beide sind auch mit einer Fähre verbunden, die zusätzlich auch noch den Xuanguang Temple anfährt. Weitere Highlights:
Mit dem Bus ging es dann drei Stunden von Shuishe weiter in den Alishan Nationalpark.
Chiayi und Alishan - Tag 9 und 10
Alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, können sich freuen: Ihr erhaltet 50 % Rabatt auf den Eintritt zum Alishan Nationalpark und zahlt damit nur rund 5 Euro – wichtig ist, das Busticket aufzubewahren, um es an der Kasse vorzuzeigen. Im Nationalpark selbst erwarten einen beeindruckende Highlights wie der berühmte Drei Generationen Baum, die Giant Tree Board-Walks 1 und 2 sowie der nostalgische Alishan Zug, der sich durch die malerische Landschaft schlängelt. Der Shuishan Trail ist derzeit allerdings wegen Bauarbeiten geschlossen.
Mit dem Bus fuhren wir circa 2 1/2 Stunden in die Stadt Chiayi, wo wir unser Hotel hatten. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zum Eryanping Trail. Der Trail ist wunderschön und führt an diversen Teeplantagen vorbei. Auf dem Rückweg liefen wir den Tea and Mist Trail, der ebenfalls durch Teeplantagen führt.
Auch Chiayi hat einige charmante Highlights zu bieten. Besonders sehenswert ist das Hinoki Village, eine liebevoll erhaltene ehemalige japanische Wohnsiedlung mit traditioneller Architektur und kleinen Läden. Für Eisenbahn-Fans lohnt sich ein Besuch im Alishan Forest Railway Garage Park, wo historische Züge und Lokomotiven ausgestellt sind. Wer zwischendurch eine Kaffeepause einlegen möchte, findet in Chiayi eine wachsende Café-Szene – besonders gemütlich ist etwa das stilvolle Café ‚Moku Sho‘, das mit minimalistischem Design und gutem Kaffee punktet.
Mit der Local Train fährt man innerhalb einer Stunde weiter nach Tainan.
Tainan - Tag 11
Tainan gilt als die Food-Hauptstadt Taiwans – so sehr, dass selbst viele Einheimische aus Taipeh am Wochenende in den Süden reisen, nur um hier zu essen. Doch neben der legendären Kulinarik hat die Stadt auch kulturell einiges zu bieten. Das Tainan Art Museum Building 2 beeindruckt nicht nur mit moderner Architektur, sondern bietet auch einen fantastischen Blick über die Stadt, besonders zum Sonnenuntergang. Ein geschichtsträchtiges Highlight ist der Konfuzius-Tempel aus dem 17. Jahrhundert – einer der ältesten Tempel des Landes. Abends lohnt sich ein Besuch des lebhaften Garden Night Market, wo man Streetfood in Hülle und Fülle genießen kann. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, sollte durch die Anping Old Street schlendern, die als älteste Straße Taiwans gilt, und das nahegelegene Fort Zeelandia besuchen, eine ehemalige niederländische Festung. Zur Erholung zwischendurch lädt der grüne Tainan Park mit seinem idyllischen Pavillon ein.
Wenn ihr die Zeit habt, dann plant hier gerne mehr als eine Nacht ein.
Mit der local train ging es eine Stunde weiter nach Kaohsiung.
Kaohsiung - Tag 12 und 13
Kaohsiung ist die charmante Hafenstadt im Süden Taiwans – tropisch, kreativ und entspannt. Zu den Highlights zählen das farbenfrohe Pier-2 Art Center, der malerische Lotus Pond mit seinen Drachen- und Tigerpagoden, sowie der nachts stimmungsvoll rot beleuchtete Sunfong Temple, der besonders in der Abenddämmerung eine magische Atmosphäre verströmt. Die berühmte U-Bahnstation Formosa Boulevard zählt mit ihrem Dome of Light zu den schönsten Metrostationen der Welt. Und wer Lust auf frische Meeresluft hat, nimmt die Fähre zur kleinen Halbinsel Cijin – mit schwarzem Sandstrand, Streetfood und dem besten Blick auf die Skyline.
Für einen Tag ging es dann für uns zu der Fo Guang Shan Buddha Memorial Hall – einem der größten buddhistischen Zentren Asiens, etwa eine Stunde außerhalb der Stadt. Schon die Ankunft ist beeindruckend: Acht symmetrische Pagoden säumen den Weg zu der 108 Meter hohen goldenen Buddha-Statue. Das Herzstück der Anlage ist jedoch im Inneren verborgen: In einem eigens dafür errichteten Schrein wird eine Zahnreliquie Buddhas aufbewahrt – eine der heiligsten buddhistischen Reliquien, die nur an wenigen Orten weltweit verehrt wird.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Von der HSR Zuoying Haltestelle ging es mit dem Kenting Expressbus nach Kenting. Wichtig: ihr müsst euch vorab Sitzplätze reservieren, bspw. am Schalter bei der HSR Station.
Kenting - Tag 14 bis 16
Kenting ist der Badeort im Sommer, aber auch im Winter ist es eine Reise wert. Wir reisten hierher für den Kenting Nationalpark, der älteste Nationalpark Taiwans, und die Kenting National Forest Recreation Area. Um vor Ort flexibel zu sein, liehen wir uns für ca. 27€ einen Roller aus. Mit dem Roller ging es einmal die Küstenstraßen entlang. Hier könnt ihr an folgenden Orten stoppen:
- der südlichste Punkt Taiwans – leider nicht sehr spektakulär
- der Longpan Park: über einen Holzweg kommt man vor an die Klippe und hat eine tolle Aussicht auf die Küste
- Fengchuisha Dünen
- der White Banyan Tree Park: dennoch muss man mittlerweile mindestens drei Tage vorab eine Tour buchen, um in den Park zu gelangen
- Surfer am Gangkou Beach zuschauen
- die Stadt Hengchun – eine Alternative, falls ihr nicht in Kenting übernachten wollt
- der Long Luan Lake: von dem Besucher Center aus kann man mit Fernrohren Vögel beobachten
- der bekannte und schöne Strand Baisha
Die Kenting National Forest Recreation Area hält einige Highlights bereit. Vor Ort erhaltet ihr eine Karte auf der die Wanderrouten eingezeichnet sind, die Wege sind aber auch ausgeschildert. Wir frühstückten in dem Seaview Tower, von wo aus man einen tollen Blick auf die Umgebung hat. Unsere Highlights diesem Park:
- Silver Dragon Cave
- Hanging Fig Roots
- Fairy Cave – die längste Kalksteinhöhle in Taiwan
- Furong Trail
- Sichtung von Rehen und Affen
Mit dem Kenting Expressbus ging es von Kenting nach Fangliao – auf dieser Strecke ist keine Reservierung notwendig – und dann mit dem Express Zug nach Hualien.
Hualien - Tag 17 und 18
Eigentlich geht man nach Hualien, um die Taroko-Schlucht zu erkunden. Leider ist diese nach dem schweren Erdbeben im April 2024 noch weitestgehend gesperrt. Es ist möglich die Straße mit dem Auto zu befahren, dennoch nur zu Stoßzeiten und viele der schönen Wanderwege sind noch gesperrt (Stand Juni 2025). Informiert euch bitte auf den offiziellen Seiten, ob die Wanderwege wieder offen haben.
Wir nutzen die Zeit in Hualien somit, die Stadt sowie die Küstenstraße mit einem Roller zu erkunden. Unsere Highlights in Hualien waren: die frischen Mochis von Tzen’s Magi Story House Store direkt neben dem Bahnhof, leckere Dumplings von einem Straßenrestaurant und der Cultural und Creative Industry Park.
Mit dem Roller sind wir zuerst zu dem Hualien Visitor Center gefahren, wo wir direkt von drei netten Freiwilligen empfangen wurden, die uns mehr zu ihrer Heimat Hualien erzählten. Auf der Küstenstraße kamen wir an folgenden Sehenswürdigkeiten vorbei: der Henan Tempel, die Fanshuliao Brücke, der Nuishan Lookout und der bekannte Baqi Viewpoint.
Weiter ging es mit dem Express Zug nach Ruifang und dann mit dem Bus nach Jiufen.
Jiufen - Tag 19
Jiufen fühlt sich an wie ein Schritt in eine andere Zeit und wir empfehlen euch auf jeden Fall eine Nacht hier zu übernachten. Das kleine Bergdorf oberhalb der Küste verzaubert mit engen Gassen, roten Laternen, Teehäusern mit Aussicht und einer Stimmung, die zwischen Nostalgie und Magie liegt. Einst ein florierendes Goldgräberstädtchen, heute einer der charmantesten Orte Taiwans – mit sehr vielen Tagestouristen. Besonders am Abend, wenn die Lichter angehen und sich Nebel über die Hügel legt, wird Jiufen zu einem Ort, den man so schnell nicht vergisst.
Mit dem Bus geht es in einer Stunde zurück nach Taipeh.
Taipeh - Tag 20 bis 23
Die letzten drei Tage unserer Reise haben wir noch einmal in Taipeh verbracht. Hier ein paar weitere Sehenswürdigkeiten, die wir uns anschauten:
- Nachtmärkte: Lingiang, Ximending
- Tempel: Dadaocheng Cisheng Temple, Taipei Xia Hai City Dog Temple
- 228 Peace Memorial Park: Erinnert an den „Vorfall“ vom 28. Februar 1947 und dessen Opfern
- Huashan 1914 Creative Park mit vielen coolen Shops, lokalen Designern, Ausstellungen, Cafés und Restaurants, sowie einem Kino
- Red House (in Ximen)
Geheimtipps
Stempel: Ihr könnt ähnlich wie in Japan an vielen Metro-Stationen sowie Sehenswürdigkeiten Stempel sammeln. Ein wunderschönes Adenken an unsere Zeit in Taiwan.
Trinkbehälter: Schon nach wenigen Minuten in Taipeh werdet ihr sie überall sehen: die stylischen Trinkbehälter, die die kalten und warmen Bubble Teas und Co. halten. Auf dem Shen Ji Markt in Taichung haben wir uns einen schönen Trinkbehälter gekauft, den wir jetzt auch Zuhause regelmäßig verwenden.
